Unnötige Niederlage in Mülheim - Rückschlag im Abstiegskampf

Der Fünfte gegen den Sechsten - das sagt eigentlich schon fast alles über die Bedeutung dieses Spiels aus, wenn man weiß, dass der 5. Platz am Ende den Klassenerhalt, der 6. Platz jedoch den Abstieg bedeutet. In der 5. Runde der Jugend-NRW-Liga West trafen wir am Sonntag, dem 16. März 2014, auf unseren Tabellennachbarn SV Mülheim-Nord aus der Stadt am Fluss, der in der letzten Saison noch in der Jugend-Bundesliga West gespielt hatte. Nur ein Mannschaftspunkt trennte uns vor der Runde von Mülheim und damit auch von dem ersten Abstiegsplatz. Glücklicherweise ist Mülheim auch geografisch mit uns benachbart, so dass die Anfahrt keine halbe Stunde dauerte. Zum ersten Mal in dieser Saison gelang es uns, mit unserer Stammmannschaft anzutreten, was ein gutes Vorzeichen sein sollte. Allerdings fehlte auch lediglich ein Stammspieler auf Mülheimer Seite, so dass das Kräfteverhältnis nahezu ausgeglichen war, wobei die Gastgeber an den ersten vier Brettern deutlich favorisiert waren, während wir uns insbesondere an den letzten vier Hoffnungen machen konnten. Beiden Mannschaften war die Bedeutung dieses Mannschaftskampfes mehr als bewusst, denn der Sieger würde einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen können.

Nach pünktlichem Beginn um 11:00 Uhr gab es in der ersten Stunde keine großen Besonderheiten an den Brettern. Erst kurz nach 12 Uhr zeichneten sich an Brett 5 die ersten nennenswerten Aktivitäten ab. Jan konnte mit einem Mehrbauern, dem schnell ein zweiter folgte, ins Endspiel gehen, das er souverän ins Ziel und uns damit mit 0:1 (1:3 nach Jugendwertung) in Führung brachte - ein Auftakt nach Maß. Danach konnte sich auch Duke an Brett 7 gegen den Mülheimer 100%-Spieler (bis dato 4/4) leichten Vorteil im Endspiel herausspielen, den er aber im sicheren Glauben, sein Bauern laufe durch, aus der Hand gab und seine Stellung im Folgenden nicht mehr halten konnte, was den Ausgleich zur Folge hatte. Zur gleichen Zeit verspielte auch Jeremiah an Brett 8 seine Position. In einem vermutlich auf Remis hinauslaufenden Endspiel überschätzte er sein Angriffspotential, so dass die Partie danach nicht mehr zu retten war. Somit vergaben wir in kürzester Zeit unnötig gleich zwei Partien und verpassten es, unsere Führung auszubauen. Im Gegenteil, Mülheim übernahm dieselbe mit 2:1 (7:5).

Auch für Afet an Brett 6 nahm die Partie keinen guten Verlauf. Das gegnerische Läuferpaar hatte während der Partie eine immer wichtigere Rolle eingenommen, bis ihr Gegner sich zuerst einen Bauern und später eine Leichtfigur sichern konnte. Afet war in der Folge so chancenlos, dass die dritte OSC-Verlustpartie hintereinander unvermeidlich war. David an Brett 2 gelang ein Remis - mehr war in dieser Partie auch nicht herauszuholen. Damit lag Mülheim bei noch drei laufenden Partien komfortabel mit 3,5:1,5 (12:8 nach Jugendwertung) vorne - jede weitere Verlustpartie würde unsere dritte Niederlage der Saison besiegeln.

Aller Hoffnung auf eine Aufholjagd zum Trotz war auch die Partie des Berichterstatters an Brett 4 durch zwei Fehler geprägt: Während durch den ersten in der Eröffnung immerhin noch drei Bauern für eine Leichtfigur resultierten, ging durch den zweiten Fehler eine Qualität verloren. Dem daraus entstandenen Druck konnte der Berichterstatter nicht standhalten, was die Entscheidung brachte. Somit stand die dritte Saisonniederlage bereits vor dem Ende der beiden letzten Partien fest. Auch Alperen an Brett 1 konnte den negativen Trend trotz guter Stellung und Ideen im Mittelspiel nicht stoppen und verlor schließlich sein wahrscheinlich auch nicht mehr zu rettendes Endspiel. Lars, der seit Oktober 2013 in Leipzig studiert, konnte in seinem ersten Saisoneinsatz an Brett 3 nach knapp fünf Stunden immerhin noch ziemlich souverän die letzte Partie des Tages für sich entscheiden, so dass wir mit einer klaren 5,5:2,5-(19:13)-Niederlage den zumindest nicht allzu weiten Heimweg antreten mussten. In Anbetracht der Partieverläufe kann man mit diesem Ergebnis nicht zufrieden sein. Zumindest ein Unentschieden wäre zweifellos möglich gewesen, aber davon können wir uns, wie man so schön sagt, nichts kaufen. Am Ende hat diejenige Mannschaft gewonnen, die weniger Fehler gemacht hatte.

Trotz dieser Niederlage kann die OSC-Jugend in ihrer erwartet harten Saison nach dem Aufstieg 2012/13 weiterhin positiv in die Zukunft blicken und auf den Klassenerhalt hoffen, denn die anderen Abstigeskonkurrenten gingen bei starken Gegnern allesamt baden. Zwar mussten wir unseren Gegner an uns vorbeiziehen lassen, konnten aber Fritzdorf nach Brettpunkten überholen. Vor den letzten beiden Runden bleibt der OSC also auf dem so wichtigen fünften Platz. Im nächsten zumindest vorentscheidenden Spiel gegen besagte Fritzdorfer, unseren härtesten Konkurrenten, welches am Sonntag, dem 30. März, nur zwei Wochen nach dem Mülheim-Spiel, im OSC-Heim stattfindet, kann mit dem dritten Sieg im dritten Heimspiel ein wichtiger Meilenstein im Kampf um den Klassenerhalt geschaffen werden. (Daniel Rohfleisch)

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Nachtrag: zum Bericht des SV Mülheim-Nord

 

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